1. Platz für Louisa Hofmann im Regionalwettbewerb Jugend forscht am 15.2.2020

Bericht von Bernd Koch. Fotos von Bernd Koch und Michael Winkhaus

Louisa Hofmann gewann in der Kategorie Geo- und Raumwissenschaften, Tom Adomeit (2.v.l.) erreichte Platz 2 und David Oelmann (Mitte) Platz 3. Links: Michael Winkhaus, Leiter des Schülerlabors Astronomie. Rechts: Bernd Koch, Betreuer der Jugend-forscht-Arbeiten.

Ein sonniger und recht milder Wintertag erwartete am 15. Februar 2020 die CFG-Jungforscher zur ersten Runde von Jugend forscht in der Stadt Solingen. Traditionell findet der Regionalwettbewerb der Region Bergisches Land im Gründer- und Technologiezentrum an der Grünewalder Straße, gegenüber dem Zwilligswerk, statt.

Der von zahlreichen Sponsoren mit Geldpreisen ausgestattete Wettbewerb war mit rund 30 Arbeiten in unterschiedlichen Kategorien gut besetzt, aber nur drei (!) erste Plätze konnten vergeben werden! Mehr wurde unserer Region Bergisches Land nicht zugestanden. Die Spannung unter den Jungforschern war also groß: Wer würde es schaffen, eines der begehrten Tickets für den Landeswettbewerb Ende März in Leverkusen zu ziehen?

Motivierte Jungforscher wurden bereits von den Juroren befragt und warten nun auf die Besucher, die sich dann am Nachmittag in großer Zahl um die Stände drängten. Vorne links die Siegerarbeit im Fach Biologie.
Ein erster Rundgang durch die Ausstellung.

Das CFG war in diesem Jahr mit drei Arbeiten vertreten – alle im Themengebiet der Astronomie angesiedelt und an der Sternwarte des Schülerlabors Astronomie des CFG Wuppertal angefertigt.

Die diesjährige Arbeitsgruppe Jugend forscht (vlnr): Bernd Koch, Betreuer der CFG-Jugend-forscht-Arbeiten, Louisa Hofmann, Tom Adomeit und David Oelmann (alle Q2), Michael Winkhaus, Leiter des Schülerlabors Astronomie.
David Oelmann, Louisa Hofmann und Tom Adomeit bei der Präsentation ihrer Ergebnisse.

Neuere Forschungsergebnisse zum Hyperriesen rho Cas

von Louisa Hofmann

Rho Cas ist ein gelber Hyperriese vom Spektraltyp F8 bis K0 mit einer Masse von 40 Sonnenmassen im Sternbild Cassiopeia in 3500 Lichtjahre Entfernung. Das Besondere an Hyperriesen ist die aufgrund ihrer Masse kurze Lebensdauer. Instabilitäten in der Pulsationsphase führen zu Masseverlusten in der Größenordnung von 0,0001 Sonnenmassen pro Jahr. Aufgrund einer 2013/14 abgestoßenen Wasserstoffhülle und messbaren periodischen Helligkeitsschwankungen wird geschlossen, dass ein Supernovaereignis bevorsteht oder schon stattgefunden hat. Zudem haben Forscher Doppellinien in den Spektren verschiedener Elemente aufzeichnen können, die eine Kontraktion bzw. Expansion in den oberen Atmosphärenschichten nahelegen. Eigene hochauflösende Spektren (2018) wurden in Fortführung der Untersuchungen von V.G. Klochkova et al. (2008-2017) aufgenommen und auf Veränderungen untersucht. Diese neuen
Beobachtungen sollen die weitere Entwicklung des Hyperriesen dokumentieren und bewerten.

Wegen der Corona-Pandemie finden weder der Landeswettbewerb noch der Bundeswettberwerb in 2020 statt.

Louisa Hofman vertieft im Fachgespräch mit den Juroren.
Tipps für den kommenden Landeswettbewerb …? Louisa Hofman vertieft im Fachgespräch mit den Juroren.
Wettbewerbsleiter Sascha Bergfeld eröffnet die Preisverleihung
1. Platz für Louisa Hofmann. Sie erklärt dem Publikum das merkwürdige Verhalten ihres untersuchten Sterns rho Cassiopeiae.
Solingens Oberbürgermeister Tim Kurzbach gratuliert Louisa Hofmann vom CFG Wuppertal zum 1. Platz in der Kategorie Geo- und Raumwissenschaften. Louisa nimmt Ende März am Landeswettbewerb in Leverkusen teil.

Spektroskopische Untersuchung der Kernregion der Seyfert-Galaxie NGC 1068

von Tom Adomeit

Die aktiven Galaxienkerne von Seyfert-Galaxien zeichnen sich durch Emissionen aus, die sich im Spektrum in Form von intensiven Emissionslinien darstellen. Um das massereiche Schwarze Loch im Zentrum der Galaxie NGC 1068 dreht sich eine Akkretionsscheibe, die wiederum von einem Torus aus Staub- und Gaswolken umgeben ist. Aus dieser Region bewegen sich Gaswolken mit hoher Geschwindigkeit heraus. Es wird davon ausgegangen, dass es sich zudem um eine aktive Sternentstehungsregion handelt, die von der Strahlung der heißen Akkretionsscheibe befeuert wird. In dieser Arbeit wird die chemische Zusammensetzung des Kernbereichs der Galaxie untersucht und die Geschwindigkeit der Gaswolken mithilfe der hochauflösenden Spektroskopie bestimmt. Die Spektren wurden mithilfe eines 0,5m-Teleskops Planewave CDK20 an der Sternwarte des Schülerlabors Astronomie des Carl-Fuhlrott-Gymnasiums in Wuppertal aufgenommen. Des Weiteren wurde die kosmologische Rotverschiebung der Galaxie berechnet.

Tom Adomeit konnte seine Ergebnisse mit jenen der professionellen Astronomie in Relation setzen. Man muss kein Millionen Euro teures 3,6m-Teleskop haben, wie die ESO – mit dem am CFG Wuppertal angesiedelten 0,5m-Schulteleskop lassen sich selbst in der Galaxienforschung hervorragende Ergebnisse erzielen.
Tom Adomeit im Fachgespräch mit Besuchern.

Exoplaneten-Transits unter Berücksichtigung der Randverdunklung der Muttersterne

von David Oelmann

Die Forschungsarbeit beschäftigt sich mit der Bestimmung der Systemparameter von Exoplaneten mit Hilfe der Transitmethode. Die Auswertung erfolgt photometrisch. Dabei wird der Lichtabfall in Form einer Lichtkurve gemessen, der durch den Vorübergang des Planeten vor dem Mutterstern verursacht wird. Mit dem 0,5m-Teleskop der Sternwarte am Carl-Fuhlrott-Gymnasium in Wuppertal wurden 2018/19 die Transite der Exoplaneten HD189733b, WASP-104b und WASP-43b beobachtet. Planetenradius im Verhältnis zum Sternradius, Bahnradius, Umlaufperiode und Inklination der Bahn wurden bestimmt. Die Transite konnten zudem als diagnostisches Instrument eingesetzt werden, um Aussagen über die Helligkeitsverteilung des Muttersterns zu treffen, die sogenannte Randverdunklung. Zwei Koeffizienten eines quadratischen Modells wurden mit Hilfe eines Least-Squares-Fits ermittelt. Die Ergebnisse mit und ohne Randverdunklung wurden simuliert, mit den Messungen verglichen und hinsichtlich ihrer Aussagekraft bewertet.

Die Coautorin der Arbeit, Kyriaki Isifidou, konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht teilnehmen. David Oelmann trug das gemeinsame Thema souverän vor.
David Oelmann erklärt seinen nächstjährigen Nachfolgern in diesem Wettbewerb, Adrian Groh (links) und Ashraf Lufti (Mitte) aus dem Q1 Projektkurs Astronomie des CFG, wie man ein Projekt entwirft und präsentiert.

Presseschau

Autor: M. Koke
Cronenberger Woche, Ausgabe 8/2020 vom 21/22.2.2020
https://www.cronenberger-woche.de/media/2020/02/Gesamt-1.pdf