Zwei Beobachtungsabende für die Klassen 4a und 4b der Grundschule Marper Schulweg

Bericht von Michael Winkhaus

Im Rahmen eines astronomischen Unterrichtsschwerpunktes im Sachunterricht der Klasse 4 besuchten die Klassen 4a (Klassenlehrerin Esther Zimpel) und 4b (Klassenlehrerin Anna-Maria Beer) der Grundschule Marper Schulweg an zwei aufeinanderfolgenden Mittwochabenden (20.2. und 27.2.2019) das Schülerlabor Astronomie am Carl-Fuhlrott-Gymnasium. An beiden Abenden war das Wetter für eine astronomische Beobachtung ausgezeichnet und die Kinder konnten ihre ersten Erfahrungen einer eigenen Himmelsbeobachtung direkt durch die Teleskope unserer Sternwarte machen.

Nach einer kurzen Begrüßung wurden die Kinder der Klasse jeweils in drei Gruppen je ca. 8 Kindern eingeteilt. Jede Gruppe besuchte dann nacheinander alle drei Stationen, die den Kindern einen unterrichtsbegleitenden Einstieg in die Astronomie ermöglichen sollten.

Station 1: Kennenlernen der Sternbilder und Bau einer drehbaren Sternkarte zur ersten Orientierung am Sternenhimmel incl. Auffinden der Planeten (Stationsbetreuer: Marvin Nölle, Jannick Haide)

An dieser Station lernten die Kinder, wie man sich am Sternenhimmel selber orientieren kann. Sie erfuhren, wie die Sternbilder entstanden sind und wie man sie am Himmel findet. Mit eigenen Zeichnungen verstanden die Kinder, wie die Sternnamen direkt mit der Funktion des Sterns im Sternbild zusammenhängen und konnten die Entwicklung der Sternatlanten im Mittelalter nachvollziehen. Dazu bauten sie sich eine drehbare Sternkarte und lernten den Umgang damit. Anhand des kopernikanischen Modells des Sonnensystems konnten die Kinder dann auch die Planetenpositionen für den aktuellen Beobachtungsabend auf der Ekliptik ihrer drehbaren Sternkarte einzeichnen und die Auf- und Untergangszeitpunkte für den Besuchstag bestimmen. Natürlich nahmen die Kinder ihre selbst gebaute Sternkarte auch anschließend zur Weiterbenutzung mit nach Hause.

Station 2: Planetariumsveranstaltung zum Kennenlernen des nächtlichen Himmels am Beobachtungsabend (Stationsbetreuer: Michael Winkhaus)

Im Planetarium reisten die Kinder wie mit einer Zeitmaschine durch die gesamte Nacht des Besuchstages und konnten genau mitverfolgen, wann die Planeten und der Mond auf- bzw. untergehen. Nach dem Auffinden der wichtigsten Sternbilder erfuhren die Kinder auch die Geschichten, die ihnen zugrunde liegen und konnten direkt begreifen, dass die Drehung des Sternenhimmels nur durch die Drehung der Erde um die eigene Achse zustande kommt. Mit der zusätzlichen Projektion von Bildern, die an der Sternwarte und mit Hilfe von Raumsonden aufgenommen wurden, gelang schon ein tieferes Verständnis der Phänomene, die man am nächtlichen Himmel sehen kann. Die Kinder waren aber vor allem beeindruckt davon, dass das gesamte Planetarium nur durch Schüler am CFG gebaut und eingerichtet worden ist.

Station 3: praktische Himmelsbeobachtung mit den Teleskopen an der Sternwarte (Mond, Mars, ausgewählte Objekte am Frühlingshimmel) (Stationsbetreuer: Bernd Koch, Adrian Groh)

Der Höhepunkt des Abends war natürlich die eigenständige Beobachtung der Himmelsobjekte durch die Teleskope der Sternwarte. Es ist schon ein besonderes Erlebnis, den Mars und den Mond, aber auch die anderen abendlichen Beobachtungsobjekte mit eigenen Augen direkt live anschauen zu können. Die Kinder erfuhren, dass das Licht vom Mond nur eine Sekunde zur Erde braucht, aber das Licht des allernächsten Sterns schon über 4 Jahre zu uns unterwegs ist.  Und die hellen Sterne Rigel und Beteigeuze sind mehrere hundert Lichtjahre von der Erde entfernt. Und ein Blick zu einer fernen Galaxie bedeutet in der Regel ein Blick in eine Entfernung von Millionen von Lichtjahren. Ein Blick zum Himmel ist also auch immer ein Blick zurück in die Vergangenheit.

Mit ihren Smartphones konnten die Kinder auch ihre ersten eigenen Astrofotos machen und sie begeistert ihren Eltern präsentieren, die ab 21 Uhr noch die Gelegenheit hatten, sich die Sternwarte anzuschauen und auch einen Blick durch die Teleskope zu werfen. Gegen 22 Uhr war der Beobachtungsabend dann vorbei und die Klassenlehrerin sicherte den Kindern zu, nicht allzu anspruchsvollen Unterrichtsstoff in den ersten Schulstunden des kommenden Tages behandeln zu wollen …

Und so haben die Kinder das Schülerlabor Astronomie in Erinnerung behalten ….